In einem Satz

Das neue Kernstück der Unified Communications-Lösung von Microsoft: zusätzliche Bereitstellungsoptionen, Schutz und Kontrolle der Informationen und einfach zugängliche Exchange-Dienste für alle Anwender.

Ausführliche Beschreibung

Microsoft Exchange Server 2010 erweitert die Exchange Server-Produktlinie um zahlreiche neue Technologien, Funktionen und Dienste. Neue Funktionen und Funktionalitäten in Exchange 2010 unterstützen mehrere wichtige Konzepte:

  • Flexibel und zuverlässig
  • Zugriff an jedem Ort
  • Schutz und Einhaltung von Vorschriften
Wichtigste Funktionen / Features

Unified Messaging

Exchange 2010 bietet Benutzern einen einzigen Posteingang für den Zugriff auf Voicemail, E-Mail, Fax, Sofortnachrichten und SMS und ermöglicht der IT-Abteilung die Verwaltung über nur eine Plattform.

  • Voicemails sofort bei Eingang durch die Sprache-zu-Text-Funktionen der Voicemailvorschaufunktion sichten, um ohne Telefon oder Computerlautsprecher schnell und effizient auf Voicemails zu reagieren.
    HINWEIS:

    Mit Unified Messaging (UM) Language Packs stehen für einen Exchange Server 2010 UM-Server zusätzliche Sprachen für den Kontakt mit Anrufern zur Verfügung. Zudem werden mithilfe der Language Packs andere Sprachen erkannt, wenn Anrufer automatische Spracherkennung (ASR) verwenden oder Sprachnachrichten aufgezeichnet werden.
    Inhalt von UM Language Packs:

    • Vorab aufgezeichnete Telefonansagen, beispielsweise „Hinterlassen Sie nach dem Ton Ihre Nachricht. Legen Sie anschließend auf, oder drücken Sie die #-Taste, um weitere Optionen zu verwenden.“ in der Sprache des UM Language Packs.
    • Grammatikdateien, die von einem UM-Server dazu verwendet werden, die Namen bestimmter Benutzer im Verzeichnis in der Sprache des UM Language Packs zu suchen.
    • Text-zu-Sprache (TTS)-Übersetzung, damit Inhalte (E-Mails, Kalender, Kontaktinformationen usw.) Anrufern in der Sprache des UM Language Packs vorgelesen werden können.
    • Unterstützung für die automatische Spracherkennung (ASR), die Anrufern die Interaktion mit UM mithilfe der Benutzerschnittstelle für Spracheingabe (VUI) in der Sprache des UM Language Packs ermöglicht.
    • Unterstützung für die Voicemailvorschau, mit der Benutzer in einem unterstützten E-Mail-Client wie Outlook oder Outlook Web Access die Aufzeichnung von Voicemailnachrichten in einer bestimmten Sprache lesen können. (Funktioniert leider noch immer nicht in Deutsch!)
  • Endbenutzer erstellen jetzt individuelle Begrüßungen und können ihre eigenen Anrufweiterleitungsoptionen festlegen
  • Unified Messaging mithilfe skriptfähiger Befehle verwalten, mit denen sich Workflows mühelos erstellen und anpassen lassen (PowerShell 2.0)
  • Die Anzeige für wartende Nachrichten auf Ihrem Telefon aktivieren, um den Eingang einer neuen Voicemailnachricht zu signalisieren

 

Archivierung und Aufbewahrung

Am 13.2.2012 haben wir einen skilll-deal 2012 WebCast #3 zu diesem Thema aufgezeichnet: https://www.skilllocation.com/skilll-deal-2012-liste.html

Die KPMG hat sowohl SharePoint 2010, als auch Exchange 2010 in handels- und steuerrechtlicher Hinsicht geprüft und unter Voraussetzung der richtigen Konfiguration und Überwachung als compliant bestätigt.

Exchange 2010 liefert integrierte Archivfunktionalität, darunter Archivierung, präzises Durchsuchen mehrerer Postfächer, Aufbewahrungsrichtlinien auf Objektebene sowie ein sofortiges Einfrieren von Nachrichten (Legal Hold). Auf diese Weise werden die Auflagen von Administratoren hinsichtlich Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und Offenlegungspflicht wesentlich erleichtert.

Bislang wurden E-Mails zur Archivierung oft in lokal gespeicherten .PST-Dateien gehalten. Jetzt liegen Archivordner direkt auf dem Exchanger Server und können so von diesem kontrolliert werden.

Die klassische Funktion der Archvierung im Sinne von „Postfach aufräumen“ gibt es immer noch und erfordert keine Exchange Server Enterprise CAL. Die Archivierung von Exchange 2010 verschiebt die E-Mails aber nicht nur in das Online-Archivpostfach und tagged die Elemente noch mit der Aufbewahrungsrichtinie, nach der definierten Zeit werden die Elemente dann auch automatisch gelöscht. Diese Funktion fordert die Enterprise CAL von Exchange 2010!

Ist Exchange 2010 also revisionssicher/rechtkonform?

Dazu habe ich eine WhitePaper von PRW Rechtsanwälten gefunden, das sehr hilfreich (auch für Kunden) ist:

Daraus eine Passage zum Thema „müssen die Daten in Deutschland liegen“:
Die Rechtslage hat sich durch das Steuerbürokratieabbaugesetz mit Wirkung zum 01.01.2009 geändert.
Nun gilt § 146 Abs. 2a AO: „Abweichend von Absatz 2 Satz 1 kann die zuständige Finanzbehörde auf
schriftlichen Antrag des Steuerpflichtigen bewilligen, dass elektronische Bücher und sonstige erforder  –
liche elektronische Aufzeichnungen in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union geführt und aufbe-
wahrt werden. Dasselbe gilt für einen anderen Staat, auf den das Abkommen über den Europäischen
Wirtschaftsraum vom 3. Januar 1994 (ABl. EG Nr. L 1 S. 3) in der jeweils geltenden Fassung Anwendung
findet.

Aufbewahrungsrichtlinien (Retention Policies)

Damit werden bestimmten Elementen oder Ordnern in einem Postfach Einstellungen für die Aufbewahrung zugewiesen. Richtlinien werden vom Exchange-Administrator konfiguriert und in jeder E-Mail in einer Kopfzeile angezeigt, in der die zugewiesene Richtlinie und das Löschdatum angegeben sind.

IRM und eDiscovery

Damit behördliche Bestimmungen eingehalten werden können, müssen Unternehmen in der Lage sein, auf verschlüsselte Nachrichteninhalte zugreifen zu können. Außerdem müssen sie zum Erfüllen der Anforderungen an eDiscovery (elektronische Beweiserhebung) aufgrund von Rechtsstreitigkeiten, behördlichen Prüfungen oder internen Untersuchungen durch Rights Management verschlüsselte Nachrichten durchsuchen können. Genauere Infos zu IRM hier: https://www.skilllocation.com/information-rights-management.html

Mobile Geräte

Exchange 2010 verhilft IT-Administratoren zu einem völlig neuen Niveau an Kontrolle, während Benutzer praktisch von überall aus Zugriff auf ein wirklich universelles Postfach erhalten, das E-Mails, Voicemails, Desktop-RSS, SMS-Nachrichten sowie gespeicherte IM-Unterhaltungen enthalten kann.

Installierbarer Client: Sämtliche neuen Funktionen von Exchange Server 2010 stehen jedem mobilen Gerät über ein Update für Outlook Mobile zur Verfügung, auf dem Windows Mobile 6.1 oder höher installiert ist.

Mobile Device Management ist ein Lösungsthema, das sehr eng verzahnt ist mit dem System Center 2012 Configuration Manager. Hierzu haben wir einen skilll-deal WebCast #12 aufgezeichnet: https://www.skilllocation.com/skilll-deal-2012-liste.html

Sowie Infos auf der Produktseite: https://www.skilllocation.com/system-center-2012.html

Outlook Web Access heißt jetzt Outlook Web App OWA

Exchange 2010 bietet Benutzern umfangreiche webbasierte Messaging-Funktionen bei allen drei Hauptbrowsern: Internet Explorer, Safari und Firefox.

In OWA wird nun die Office Communicator-Funktion integriert, so dass auch hier neben dem Präsenzstatus von Kollegen Sofortnachrichten etc. möglich sind.

 

Verwaltung

Exchange 2010 reduziert die Belastung von IT-Experten mithilfe eines rollenbasierten Verwaltungsmodells, das die Delegierung von Aufgaben an Benutzer außerhalb der IT-Abteilung ermöglicht.

 

Speicherung

Exchange Server 2010 bietet Administratoren eine breite Palette von Speicheroptionen, damit diese umfangreiche Postfächer zu geringen Kosten verfügbar machen können, ohne dadurch die Systemverfügbarkeit zu belasten.

So wird nicht mehr zwingend eine teure SAN-Lösung benötigt, da die integrierte Redundanz nun über Exchange 2010 gestellt wird, sondern der Einsatz von peisgünstigen Platten wird ermöglicht (JBODs, Just a Bunch of Disks). Fraglich ist, ob Unternehmen sich tatsächlich auf diese Disks verlassen möchten, und, ob sie nicht bereits in SAN investiert haben.

 

Hohe Verfügbarkeit und Notfallwiederherstellung

Exchange Server 2010 baut auf die in Exchange Server 2007 eingeführten systemeigenen Replizierungsfunktionen auf und stellt ein vereinfachtes und vereinheitlichtes System für hohe Verfügbarkeit und Notfallwiederherstellung bereit.

  • DAG – Database Availability Groups/ Datenbankverfügbarkeitsgruppen: Diese Funktion löst alle bisherigen Clustermodelle (SCC,SCR,CCR,LCR) von Exchange 5.5 bis 2007 ab.Exchange 2010 kann mit Windows Cluster-Mitteln bis zu 16 Server zu einem Clusterverbund zusammenschalten. Jede Datenbank wird auf mehrere Server repliziert (kontienuierliche Replikation). Der Failover findet nun „pro Datenbank“ und nicht mehr pro Server statt, was schneller ist. Zudem lässt sich Last einfacher verteilen und über gezielte Verzögerungen beim Replizieren können auch mehrere Versionen vorgehalten werden.
    Database Availability Groups werden ab Service Pack 1 für Exchange Server 2010 auch als DAGs auf Hyper-V-Failoverclustern offiziell unterstützt.
  • CAS – Client Access Server:Früher hat sich ein Client direkt auf den Mailbox-Server verbunden. Fiel dieser aus, musste sich der Client neu an dem replizierten Mailbox-Server anmelden . Die CAS-Rolle ist einer Art Zwischenschicht und übernimmt die Neuanmeldung auf dem Ausweich-Server.

 

Schutz und Kontrolle von Informationen

Exchange 2010 baut auf die Funktionen zum Schutz und zur Kontrolle von Informationen auf, die mit Exchange 2007 eingeführt wurden, einschließlich der Fähigkeit, E-Mails wirksam abzufangen, zu moderieren, zu verschlüsseln und zu blockieren.

  • Geschützte Voicemail über Information Rights Management Services (RMS)
    Exchange Server 2010 beseitigt das Problem einer nicht autorisierten Verteilung von Nachrichten, indem festgelegt wird, welche Benutzer auf den jeweiligen Inhalt zugreifen und welche Vorgänge sie dafür ausführen dürfen.
  • IRM-geschützte Nachrichten auch in OWA
  • Mail-Tipps: Beispielsweise erzeugen die E-Mail-Infos eine Warnmeldung in einer E-Mail, wenn der Absender im Begriff ist, an alle zu antworten oder eine Nachricht an eine große Gruppe bzw. an externe Empfänger zu senden
  • Moderierte Verteilergruppen: Es kann ein Moderator ernannt werden, dessen Aufgabe darin besteht, den an eine Verteilergruppe gesendeten Nachrichtenfluss zu regulieren, indem z.B. die Nachricht an alle Mitglieder der Gruppe von einem Moderator geprüft und genehmigt werden muss.
  • Transportschutzregeln: Automatisches Zuweisen von IRM-Vorlagen in Abhängigkeit vom Absender oder bestimmten Begriffen im Mail-Betreff oder Text.

 

Service Pack 1

Service Pack 1 (6.9.10) erlaubt nicht nur die Bereitstellung von personalisierten Mailarchiven, sondern ermöglicht auch eine priorisierte Ablage der Mails. „Das bedeutet, dass ihre Organisation sehr leicht verschiedene Storage-Strategien für weniger oft benötigte Mails umsetzen kann“, schreibt Atalla. Zudem lassen sich .PST-Dateien jetzt direkt in Exchange importieren.

Für eine verbesserte Archivierung sorgt auch eine neue Exchange Management Console, die Regeln für E-Mails aufstellen und durchsetzen kann. Zum Beispiel lässt sich damit festlegen, wann eine E-Mail gelöscht werden soll. Daneben überarbeitet Microsoft die Nutzeroberfläche von Outlook Web App (OWA) und steuert auch neue Funktionen für die mobile Nutzung bei.

Service Pack 2

Service Pack 2 (6.12.11) erhält viele neue Funktionen und Erweiterung. Auf den TechNet-Seiten sind diese ausführlich beschrieben.

  • Hybrid-Konfigurations-Assistenten: koordiniert On-Premise Installationen mit Office 365
  • Adressbuch-Richtlinien: Welcher Benutzer darf welche Adressbücher verwenden
  • Websiteübergreifende stillschweigende Umleitung für Outlook Web App
  • Mini-Version von Outlook Web App für Mobilgeräte
  • Postfachreplikationsdienst
  • Postfach Auto-Mapping
  • Mehrwertige benutzerdefinierte Attribute
  • Ligitation Hold / Legal Hold: Mailboxen können jetzt noch strenger zur Beweissicherung in Rechtsstreitigkeiten gegen das Löschen einzelner Beiträge versiegelt werden.

Service Pack 3

Das SP3 von Exchange 2010 ist da (12.2.13). Neben den Fixes, die inzwischen erschienen sind, enthält das SP3 folgende Verbesserungen/Änderungen:

  • Support für Windows Server 2012: SP3 erlaubt, Exchange 2010 auf Windows Server 2012 auszuführen
  • Koexistenz mit Exchange 2013:Kunden, die Exchange Server 2013 in ihre vorhandene Infrastruktur von Exchange 2010 einführen wollen, benötigen die Koexistenz-Änderungen in SP3.
  • Support für Internet Explorer 10: Mit SP3 kann der IE10 verwendet werden für den Zugriff (OWA) auf Exchange 2010.
Treibende Themen

Überquellende Postfächer in Exchange

Alle Unternehmen schlagen sich mit dem Problem herum, dass die seit Jahren wachsenden Mailboxen aus allen Nähten quellen. Oft werden Maßnahmen ergriffen oder sogar Tools zugekauft, die helfen sollen, die Postfachgrößen zu verkleinern.

Die Hauptursache jedoch sind höchstvermutlich versendete Attachments, die im E-Mail-Speicher verbleiben. Oft regelt die IT dann das Problem, indem Attachment-Größen beschränkt werden auf z.B. 2 MB.
Dies behebt jedoch das Problem keineswegs, da User daraufhin oft die zu versendende PowerPoint Datei in Einzelteile zerlegen, diese versenden und der Empfänger setzt sie manuell wieder zusammen.

Die einzige Antwort/Lösung auf überquellende Postfächer heißt daher SharePoint!
Da nie wieder ein Attachment firmenintern per Mail versendet wird und nur noch Links auf die eine (immer akutelle) Datei.

Über diese Argumentation kommen Sie von Exchange Pains auf SharePoint-Lösungen.

Cross- und Upselling

Öffentliche Ordner in Exchange und der Weg zu SharePoint

Seit einigen Jahren weist Microsoft bereits darauf hin, dass die Unterstützung für Öffentliche Ordner in Exchange nicht weitergeführt wird. In der Version 2010.

In Exchange 2010 können ÖO noch verwendet werden, viele neue Funktionen lassen sich aber nicht nutzen, wie z.B. das Replizieren von ÖO auf andere Server.

Oft wurden mit ÖO Buchungssysteme für Räume, Beamer etc. verwaltet. Dies lässt sich in Exchange 2010 direkt realisieren. Es können Ressourcen angelegt werden, die eine automatische Zu- oder Absage bei Anfragen senden und sich so einfach und komfortabel in Kalender und Meetings einbinden lassen.

Meist wurden ÖO aber für die gemeinsame Ablage von Dokumenten oder das Abarbeiten von Aufgaben und E-Mails im Team angelegt. Sehr oft sogar ist ein Workflow hinterlegt. Hier ist der perfekte Cross-Selling Ansatz SharePoint.

Seitens Microsoft gibt es auch den TechNet-Seiten Tools und Hilfen für die Migration von ÖO und überhaupt von Exchange 2003 Infrastrukturen auf die Version 2010.

Wichtige Hinweise

Beide Editionen sind nur als 64-Bit-Versionen verfügbar (das galt schon für Exchange 2007) und benötigen Windows Server 2008 oder höher.

Für die DAG-Funktion wird Windows Server mit Cluster Services benötigt, dh. die Enterprise Edition von Windows Server 2008 oder höher.

Auch die CALs gibt es als Standard CAL und zusätzlich (additiv) Enterprise CAL und sie können gemixt werden mit den Server Editionen.

Beide Editionen werden nach der Installation nur durch den unterschiedlichen Product Key unterschieden (Daher kann auch die Testversion mit dem Key freigeschaltet werden und es muss keine Neuinstallation stattfinden.)

Eine Koexistenz ist mit Exchange 2007 und 2003 möglich, aber nicht mehr mit Exchange 2000.

Exchange Server 2007 läuft nicht mit Windows Server 2008 R2, hier wäre also ein Upselling-Argument für Exchange 2010.

Es existiert kein Inplace-Upgrade von Exchange 2003 oder  2007 nach Exchange 2010. Über die Online-Verschiebung von Postfächern ist aber eine unterbrechungsfreie Migration möglich. Dies gilt nicht für Exchange 5.5.oder 2000.

Unified Messaging (UM) erfordert die Integration von Exchange 2010 mit dem vorhandenen Telefoniesystem. Um eine Übersicht über unterstützte Telefonanlagen, Gateways etc. zu bekommen, hat Microsoft einen Telefonieratgeber für Exchange 2010 zusammengestellt.

Systemanforderungen
  • mind. Windows Server 2008
  • Windows Server 2012 mit SP3
  • Nur 64-Bit
  • Es wird aber die Zusammenarbeit mit einem Active Directory auf Basis von Windows Server 2003 64 Bit unterstützt.
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