Die allerwichtigste Info zuallerest: Der Name ist falsch, die nächste SharePoint Server Version wird heißen:
SharePoint Server Subscription Edition, ganz ohne Jahreszahl. Und damit sollte schon klar sein, was passiert. SharePoint gibt es zwar weiterhin für den Einsatz On-Premises, also im eigenen Rechenzentrum, aber nur noch im Abonnement!
Global Available seit 2.11.2021.
SharePoint Server Subscription Edition SE
SharePoint Server Subscription Edition SE wird sogar neben dem neuen Namen einige neue Funktionen haben, aber es werden auch einige abgeschaltet. Eine kleine Auflistung weiter unten.
Der ScreenShot ist aus der Preview-Version von SharePoint Server Subscription Edition. Sie hat die Versionsnummer 16.0.14131.20322. Damit ist auch klar, dass wie bei Office 2021 die Versionsnummer seit den 2016er Versionen gleich geblieben ist. Es gibt also kein architektonischen Veränderungen.
Auch auf den DOCS-Seiten findet sich der neue Versionsname:
Abonnement Modell
Der Vorteil des Abo-Modells ist sicherlich, den Server mit kontinuierlichen Updates zu versehen, wobei die Sicherheitsupdates schon immer die wichtigen Updates waren und diese ja schon seit Jahren kontiniuerlich bereit gestellt werden.
Spannend wäre also die Frage, welche Feature-Updates im Laufe der Jahre hinzukommen und – wie lange der Produktlebenszyklus ist, dh. Kunden gezwungen werden, die Updates auch einzuspielen…
SharePoint Server ist nicht die einzige Microsoft Server-Anwendung, die auf das Subscription-Modell umgestellt wird. Auch bei den neuen Versionen von Exchange Server, Project Server und Skype for Business Server wird es identisch sein.
SharePoint Server-Abonnementedition erfordert eine aktive Software Assurance für den Zugriff und die Nutzung.
Durch die Abonnement-Idee wird der SharePoint Server On-Premises jetzt „agiler“ und erhält zweimal jährlich ein Feature-Update. Das aktuelle Herbst-Update wird ver 22H2, das Frühjahrs-Update wird 23H1 heißen. Der „Early Release“ enthält die meisten, aber noch nicht alle neuen Funktionen. Das „Standard Release“ komt dann „später“ mit allen Funktionen.
Funktionen der 22H2 umfassen die Unterstützung für das Windows Antimalware Scan Interface (AMSI), über die diverse Anti-Malware-Produkte integrieren lassen, wenn der standardmäßig aktivierte Microsoft Defender Antivirus nicht gewünscht ist. Weitere Funktionen gibt’s auch, siehe Quelle.
Für Ende 2022 soll ein neuer SharePoint Workflow Manager erscheinen, der den Microsoft Workflow Manager ersetzen soll. Er ist kompatibel mit SharePoint 2013, 2016, 2019 sowie der Subscription Edition. Die Workflows von SharePoint 2010 hingegen werden in der SharePoint Server Subscription Edition nur noch bis zum 14. Juli 2026 unterstützt. (Quelle)
Server-CAL-Modell
Stand heute gibt es zwar einige Beitäge im Internet, aber die meisten beziehen sich auf einen Artikel von der Ignite 2020, also schon reichlich lange her: https://techcommunity.microsoft.com/t5/exchange-team-blog/exchange-news-and-announcements-microsoft-ignite-2020-edition/ba-p/1662224. Dort wird behauptet, dass das seit Jahrzehnten existierende Server-CAL-Modell ein Ende finden wird und die Subscription ähnliche wie bei Dynamics 365 auf User-Basis erfolgen. Dort ist vermutlich dann der Preis für den lokalen Server inkludiert.
Und das ist falsch. Heute (8.11.21) wissen wir, es bleibt beim Server-CAL Modell!
Neue Funktionen
Die Workflows in SharePoint 2010 werden von der SharePoint Subscription Edition bis zum 14. Juli 2026 unterstützt. Microsoft empfiehlt daher den Wechsel zu Workflows für SharePoint 2013, das war der SharePoint Designer, der hier vor allem zum Tragen kam. Für die Version 22H2 ist nun ein neuer SharePoint Workflow Manager angekündigt, für Kunden, die nicht in Richtung Cloud mit SharePoint Online und Power Automate wechseln möchten oder können. Dieser wird kompatibel sein mit SharePoint 2013, 2016, 2019 und Subscription Edition.
- Die Installation von SharePoint Server SE kann nun auch auf Server Core erfolgen, allerdings nur mit Windows Server 2022
- Starke Verschlüsselung per TLS 1.3 wird unterstützt, allerdings nur mit Windows Server 2022
Authentifizierungs- und Identitätsverwaltung | – Unterstützung für OpenID Connect (OIDC) 1.0 hinzu – Erweiterte Personenauswahl (People Picker) für moderne Authentifizierung | Weitere Informationen finden Sie unter Authentifizierung mit OpenID Connect (OIDC) 1.0. Weitere Informationen finden Sie unter Verbesserung der Personenauswahl für die moderne Authentifizierung. |
Bereitstellung und Upgrade | – Fügt Unterstützung für Windows Server 2022 hinzu – Fügt Unterstützung für Windows Server Core hinzu – Unterstützt „N – 2“ – Upgrade von SharePoint 2016 und SharePoint 2019 (und Project Server 2016 und 2019) | Weitere Informationen finden Sie unter Windows Server 2022. Weitere Informationen finden Sie unter Windows Server Core. Weitere Informationen finden Sie unter Upgrade direkt aus SharePoint 2016 und SharePoint 2019 (und Project Server 2016 und 2019). |
Farmverwaltung | – Verbunddienstanwendungen unterstützen „N – 2“ Inhaltsfarmen (SharePoint 2016, 2019 und Abonnement-Edition) | Weitere Informationen finden Sie unter Verbunddienstanwendungen unterstützen „N – 2“ Inhaltsfarmen (SharePoint 2016, 2019 und Abonnement-Edition). |
PowerShell | SharePoint PowerShell-Cmdlets wurden von Snap-Ins zu Modulen konvertiert | Weitere Informationen finden Sie unter SharePoint PowerShell-Cmdlets wurden von Snap-Ins zu Modulen konvertiert. |
Suchen | Unterstützung für die Ausgabe von Listeninhalten auf modernen Ergebnisseiten | Weitere Informationen finden Sie unter Unterstützung für die Ausgabe von Listeninhalten auf modernen Ergebnisseiten. |
Sicherheit | – Fügt Unterstützung für TLS 1.3 hinzu – Starke TLS-Verschlüsselung als Standard | Weitere Informationen finden Sie unter TLS 1.3. Weitere Informationen finden Sie unter Starke TLS-Verschlüsselung als Standard. |
Websites, Listen und Bibliotheken | – Verbesserungen der Barrierefreiheit – Miniaturansichten von Bildern und Dokumenten in Dokumentbibliotheken und Bildbibliotheken | Weitere Informationen finden Sie unter Verbesserungen der Barrierefreiheit in der modernen UX. Weitere Informationen finden Sie unter Miniaturansichten von Bildern und Dokumenten in Dokumentbibliotheken und Bildbibliotheken. |
Produktlebenszyklus
Erschienen ist die finale Version von SharePoint Server SE am 2.11.21. Wie lange jedoch der Support geht, d.h. wann die Version von 2021 EoL ist, ergibt sich noch nicht:
Systemanforderungen
- Windows Server 2022
- Windows Server 2019
Das Upgrade von SharePoint Server 2016 sowie 2019 auf SharePoint Server SE wird in place möglich sein. SharePoint 2013, SharePoint 2010 usw. müssen vor dem Upgrade auf SharePoint Server-Abonnementedition zuerst per Datenbankanfügung entweder auf SharePoint Server 2016 oder SharePoint Server 2019 aktualisiert werden
SharePoint Server Subscription Edition unterstützt die folgenden Datenbankversionen:
- Ein Standard oder Enterprise Edition von SQL Server für Windows, der die Datenbankkompatibilitätsstufe 150 unterstützt. Dies umfasst SQL Server 2019 CU5 oder höher sowie jede zukünftige Version von SQL Server für Windows, die die Datenbankkompatibilitätsstufe 150 unterstützt. Weitere Informationen zu den Kompatibilitätsgraden von Datenbanken finden Sie unter Kompatibilitätszertifizierung und ALTER DATABASE (Transact-SQL) Kompatibilitätsgrad.
- Verwaltete Microsoft Azure SQL-Instanz. Diese wird nur unterstützt, wenn Ihre SharePoint Server-Farm in Microsoft Azure gehostet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Bereitstellung der verwalteten Instanz von Azure SQL mit SharePoint-Server 2016 und 2019.
Download der Eval-Preview-Version (seit 20.7.21): https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=103322
Produkt Keys für die Evaluierung:
- SharePoint Server Standard Trial: KGN4V-82BMC-H383V-QJVFT-VCHJ7
- SharePoint Server Enterprise Trial: VW2FM-FN9FT-H22J4-WV9GT-H8VKF
- Project Server Trial: WD6NX-PGRBH-3FQ88-BRBVC-8XFTV